„Et in Arkadia Ego"
Auch ich war in Arkadien

Bilder aus Arkadien. Ziel arkadischer Augenblicke ist das Leben in Momenten mit dem Willen zum Glück. Wer diese Momente findet, gewinnt ein Gefühl für das, was bleibt.

Arkadien benennt eine fiktive griechische Landschaft auf den Peloponnes. Sie wurde zum Leben erweckt durch den römischen Dichter Vergil mit seiner Fiktion eines poetischen Traumlandes, das auf eine idealisierte Welt verweist, die von Waldgeistern, dem Pan, dem Faun, Hirten, und Schäfern bewohnt war. Ein Idyll des Gesangs, der Poesie und Liebe. Hier lebte die Tugendhaftigkeit und Genügsamkeit in einer unberührten und natürlichen Landschaft. Allein mit sich selbst, wird die anmutige Stille Arkadiens zu einem Quell intensiver Wachheit für Gedanken und Momente der Gegenwart. Das Wissen um die Zerbrechlichkeit der Hoffnungen, Ziele und Werte weicht in der Einsamkeit Arkadiens einem klarsichtigen Einverständnis mit dem zeitlosen Vergehen des Menschen.

Immer wieder erlebe ich während des Fotografierens oder genauer – beim Fokussieren des entscheidenden Augenblicks – diese einsame Stille im Sucher meiner Kamera. Als Fotograf genieße ich es, wie das Gefühl der Einsamkeit als stärkender Schatten neben mir lebt, um mich im „Decisive Moment“ nicht ablenken zu lassen. Bestenfalls kann ich für eine gewisse Zeit in meine Bilder hineingehen, um mir darin selbst wie einem Fremden zu begegnen. Nietzsches Ausruf: „Ich bin die Einsamkeit als Mensch“, sagt weniger über sein Leiden, sondern mehr über seine Freiheit aus. Wer Einsamkeit nicht fürchtet, trägt die Freiheit neben sich.

Eine Freiheit ohne Eskapismus, unabhängig von Erwartungen, Bewertungen und Befürchtungen.

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